07 März 2025

Bundescup „Spielend Russisch lernen“ 2024

Den bundesweiten Russisch-Wettbewerben ist es seit dem Februar 2022 aufgrund der politischen Ereignisse nicht gut gegangen. Der Landes- und der Bundesolympiade der russischen Sprache ist seit Kriegsbeginn zwischen Russland und der Ukraine der Boden entzogen worden.

Die Bundesolympiade im November 2022 in Marburg, die vollständig vorbereitet war, zu der sich auch eine Schülerin des HJG qualifiziert hatte, konnte nicht stattfinden. Dabei stellen Schülerwettbewerbe der russischen Sprache ausschließlich eine kulturelle Veranstaltung dar, bei der die sprachlichen Fähigkeiten und Kenntnisse im fairen Miteinander gemessen werden.

Auch der Bundescup „Spielend Russisch lernen“, der vom Deutsch-Russischen Forum Berlin durchgeführt wird, hat es schwer. Denn GAZPROM, eines der größten russischen Erdgasförderunternehmen der Welt, fiel wegen der politischen Konstellation als finanzieller Förderer weg. So können derzeit die finanziell aufwendigen Regionalrunden quer durch Deutschland, die Schweiz und Österreich nicht durchgeführt werden. Stattdessen werden dreißig Schülerteams, die als Schulsieger in einer schulinternen Runde hervorgegangen sind, aus den drei deutschsprachigen Ländern zur Finalrunde in der Umgebung von Berlin ausgewählt und eingeladen.

Das gelang im November 2024 auch dem Team des Herzog-Johann-Gymnasiums mit Luisa Welches (10c) und Alexandra Barkowskij (10c). Mit dem Russischlehrer Ivo Sandtmann reisten beide für drei Tage in die Lutherstadt Wittenberg.

Das Deutsch-Russische Forum Berlin unter der Leitung von Sebastian Nitzsche hatte alles sehr umsichtig organisiert: mit der Unterbringung im martas Hotel, interessanten Stadtführungen durch Wittenberg, einer Autorenlesung mit Rainer Berthelmann („Russisch für Besserwisser“), einem Abendessen im historischen Restaurant „Brauhaus Wittenberg“, sodass sich alle Teilnehmenden gut und in wechselnden Situationen untereinander kennen lernen konnten.

Der eigentliche Wettbewerb fand im Auditorium maximum und Seminarräumen der LEUCOREA der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg statt. An dieser Universität hatten einst Philipp Melanchthon und Martin Luther gelehrt. Luisa Welches und Alexandra Barkowskij  erwiesen sich in diesem Wettbewerb als konzentriert und zielstrebig. In der ersten und zweiten Runde gingen beide als Sieger hervor. Bei jeder Runde scheiden viele Teams aus, für die der Wettbewerb dann beendet ist. Das erlebten Luisa und Alexandra dann im „Viertelfinale“, wobei beim Übersetzen zwischen Deutsch und Russisch und umgekehrt nur wenig gefehlt hatte, um zu den letzten Teams aufzuschließen.

Platz 1 errang das Dr. Sulzberger Gymnasium aus Bad Salzungen, Platz 2 das Lessing-Gymnasium aus Uelzen, Platz 3 erreichte das Gymnasium Dresden Klotzsche.

Luisa Welches und Alexandra Barkowskij haben mit Sprachsinn und ihren Sprachkenntnissen unser Gymnasium würdig vertreten; ihnen gebührt unsere Anerkennung. Als Schiedsrichter in den ersten drei Spielrunden an anderen Wettbewerbstischen habe ich selbst miterlebt, wie nahe Weiterkommen und Ausscheiden beieinander sind. Ein großer Dank dem Deutsch-Russischen Forum Berlin für drei wunderbare Tage in Wittenberg.