18 Feb 2024

Autor Stefan Gemmel in der Mediothek – Exklusives Projekt für unsere Schule

Am 6. Februar dieses Jahres besuchte Stefan Gemmel wieder die Mediothek. Bereits seit 2005 kommt er regelmäßig einmal im Jahr ans HJG.

In gespannter Erwartung, was denn da nun auf sie zukommen würde, liefen unsere Sechstklässler vor Beginn der Lesung in die Mediothek und suchten sich einen Platz in einer der Stuhlreihen. Wie es sich zeigte, kannten eine ganze Reihe an Schülern den Kinder- und Jugendbuchautor bereits aus der Grundschule bzw. von öffentlichen Lesungen und weiteren Veranstaltungen. Oder sie hatten schon Bücher Gemmels gelesen.

Nicht zum ersten Mal wählte er für die Schüler der Stufe 6 seinen dokumentarischen Roman „Befreiungsschlag“. In diesem geht es um die Entstehung von Gewalt unter Jugendlichen und um deren tatsächliche Erlebniswelt. Desgleichen spricht Stefan Gemmel Auswege und Lösungsmöglichkeiten an, mit Konflikten anders umzugehen und eigene Emotionen gewaltfrei unter Kontrolle zu bekommen.

Vorausgegangen war, dass Gemmel zunächst ein Jahr lang ein sogenanntes Anti-Gewalt-Training (AGT) begleitet hat, wobei er die acht jugendlichen Teilnehmer persönlich kennengelernt hat. Diese waren zuvor straffällig geworden und hatten nach ihrer Verurteilung die Wahl zwischen Gefängnis oder der regelmäßigen Teilnahme an einem AGT. Daraus entstand der Roman „Befreiungsschlag“, den der Kinder- und Jugendbuchschriftsteller mit dem AGT-Trainer Uwe Zissener zusammen schrieb.

Durch gezielte Fragen und in einem Rollenspiel bezog Stefan Gemmel unsere Schüler in die Thematik mit ein. Mit Hilfe eines „Konfliktbandes“ zeigte er, wie Gewalt entstehen kann. Gleichzeitig wurden die Schüler für das Erleben straffällig gewordener Jugendlicher sensibilisiert. So lernten sie, Abläufe besser zu verstehen und sie wurden ermutigt, Worte zu finden und offener und weniger angstbesetzt über Mobbing und Gewalt zu reden, wovon Schüler leider zunehmend betroffen sind, insbesondere in den sozialen Medien.

Während der kompletten zweistündigen Lesung schaffte es Gemmel mit seiner lebhaften Art und schon beinahe bühnenreifen Darstellungsweise, unsere Schüler zu fesseln und ihre eigenen Gefühle und Fragen rund um das Thema Mobbing zu aktivieren.

Weiter im Aufbau ist unsere „Stefan-Gemmel-Ecke“ in der Mediothek. Dort haben wir rechtzeitig zur Lesung einen Briefkasten aufgehängt, über den Schüler und Lehrer mit dem Schriftsteller in Kontakt treten und ihre Fragen und Anregungen mitteilen können. Regelmäßig wird der Kasten geleert. Die Briefe werden an Stefan Gemmel weitergeleitet, von ihm beantwortet und anschließend neben dem Briefkasten für alle sichtbar ausgehängt. Allen, die gespannt auf eine Antwort warten, sei gesagt: „Habt bitte Geduld, denn manchmal dauert es etwas Zeit, bis Stefan antworten kann.“

Das Besondere an diesem Projekt ist, dass es ganz exklusiv für unsere Schule stattfindet, da wir bereits eine jahrelange Freundschaft mit Stefan Gemmel pflegen.