Bericht zur Verdun-Fahrt 2021
Am Freitag, dem 24.09.2021 fuhr die gesamte Stufe 10 unserer Schule zur Friedenserziehung nach Verdun, an den Ort, der durch die Schlacht von Verdun symbolisch für die Sinnlosigkeit des Krieges steht und zum Sinnbild des Stellungskrieges wurde.
Die Ganztagsfahrt knüpfte an den Geschichts- sowie Deutschunterricht an. Bereits während der Fahrt konnten wir im Kriegsgebiet um Verdun einen von 29 deutschen Soldatenfriedhöfen sehen. Die Kreuze waren schwarz, weil dies die Farbe der Schande ist und Deutschland laut dem Versailler Vertrag die Kriegsschuld für den Ersten Weltkrieg trägt.
Nach unserer Ankunft besichtigten wir zuerst das Fort Douaumont, das mächtigste und damals stark umkämpfte Bauwerk des Befestigungsgürtels von Verdun. So konnten wir zumindest ansatzweise einen Eindruck von der Situation dort bekommen: Es war kalt, feucht und eng. Der sogenannte „Deutsche Friedhof“, eine nachträglich gezogene Wand, hinter der 679 Tote liegen, die bei einer Explosion des Granatendepots am 8. Mai 1916 ums Leben gekommen waren und nicht weggebracht werden konnten, wirkt dort wegen der Kerzen und Blumen meiner Meinung nach etwas fehl am Platz, aber zeigt wenigstens etwas Menschlichkeit.
Danach besuchten wir das Museum („Memorial de Verdun“) mit seiner interessant gestalteten Ausstellung zur Schlacht von Verdun.
Anschließend gingen wir durch das vollkommen zerstörte Dorf Fleury. Ich hatte wenigstens noch einige Ruinen erwartet, doch es war tatsächlich nicht mal mehr ansatzweise ein Dorf zu erkennen. Nur Steine mit kleinen Hinweisschildern erinnern an ehemalige Gebäude. Dafür waren jedoch umso mehr durch die Materialschlacht verursachte Krater zu sehen.
Zum Schluss fuhren wir zum Beinhaus von Douaumont, in dem die Knochen von etwa 130.000 nicht identifizierbaren Toten liegen. Durch Fenster kann man von außen die gestapelten Knochen betrachten, was definitiv ein bewegender Anblick ist. Vor dem Beinhaus befindet sich ein riesiger französischer Soldatenfriedhof, auf dem über 16.000 identifizierte Gefallene begraben sind. Auf diesem sind die Kreuze weiß und das war auch alles was ich sah: unglaublich viele weiße Kreuze, von denen jedes für einen in der Schlacht gestorbenen Menschen steht.
Für mich persönlich war das die denkwürdigste Station der Fahrt, weil einem das schreckliche Ausmaß der Schlacht, die am Ende auch völlig umsonst war, dort nochmal besonders bewusst wird.