Eastbourne (Sussex) - 2018
England – ein sehr interessantes Land, welches sich nicht nur durch seine Schönheit auszeichnet. Wie jedes Jahr fuhren 2018 wieder knapp 65 Schüler und 4 Lehrer nach Eastbourne, England. Die Studienfahrt war mit vielen Städtetrips und lehrreichen Ausflügen verbunden. Außerdem hatten wir die Möglichkeit zu erfahren, wie man als englische Familie wohnt und dadurch einen anderen Lebensstil kennengelernt.
Unsere ganze Reise jetzt aber detailreich erzählt…
Es ist der 27. September. Die letzten Vorbereitungen für die Fahrt nach England 2018 werden gerade getroffen. Mit voller Vorfreude und Euphorie warten wir gespannt darauf, dass der Bus endlich startet. Eine aufregende und spannende Reise beginnt.
28.09.2018 – Anreise
29.09.2018 – Eastbourne, Brighton, Royal Pavillon
Endlich sind wir in England angekommen! Da England noch der EU angehört, können wir unsere Eltern benachrichtigen, dass wir gut angekommen sind. Jedoch ist der Austritt von England aus der EU in Planung, wofür sich auch die Premierministerin Theresa May einsetzt. Über sie haben wir an unserem ersten Tag mithilfe der Stadtrallye in Eastbourne sehr viel gelernt. Zudem haben wir die Stadt in Kleingruppen erkundet und den bekannten Pier unsicher gemacht. Nach längerem Aufenthalt ging es für uns weiter nach Brighton.
Als Erstes haben wir einen sehr interessanten Stadtrundgang durch Brighton gemacht, bei dem wir viel über die Geschichte der Stadt erfahren haben, u.a. die Geschichte der lebendig eingemauerten Frau, deren Geist nachts durch die Gassen spukt.
Nachdem wir Freizeit hatten, gingen wir gemeinsam zum Royal Pavilion. Dort haben wir eine Virtual Tour mit einem Audioguide gemacht. Dabei konnten wir uns die verschiedenen Räume angucken in denen König Georg IV gelebt hat.
Georg IV wurde am 12.August 1762 geboren. Er war ein sehr eitler und extravaganter Mann, was wahrscheinlich auch der Grund dafür war, dass er der unbeliebteste König war.
Er litt an einer Krankheit, weshalb er auf Rat seiner Ärzte nach Brighton zog. Durch ihn wurde Brighton zur beliebtesten Küstenstadt. Man konnte im Royal Pavilion wiedererkennen, dass er Feste liebte und einen sehr extravaganten Lebensstil hatte.
Eine weitere Sehenswürdigkeit Brightons ist der beliebte und attraktionsreiche Pier, den wir uns in unserer Freizeit angucken konnten. Auf dem Pier ist regelrecht ein kleiner Freizeitpark errichtet und es lohnt sich definitiv diesen zu sehen.
Es war ein sehr informationsreicher und interessanter Tag, an dem man viele neue Eindrücke gewinnen konnte.
29.09.2018 – Ausflug nach Canterbury
Am zweiten Tag führte uns unsere Reise nach Canterbury. Dort sollte uns ein abenteuerreicher und informativer Aufenthalt erwarten.
Am Vormittag starteten wir mit einer „Historic River Tour“ auf dem Canterbury River. Wir unterfuhren viele antike Brücken, u. a. auch eine alte Herberge, die damals von Pilgern bewohnt wurde. Während der gesamten Fahrt erklärte uns unsere außerordentlich nette Bootsführerin jedes Ereignis bis ins kleinste Detail.
Ein großes Thema war auch King Henry VIII, welcher vor allem für seine außergewöhnliche Lebensweise bekannt war. Beispielsweise war er während seines gesamten Lebens auf der Suche nach der richtigen Frau, welche er aber nie finden sollte. Auch hatte er große gesundheitliche Probleme, welche vor allem durch seine extreme Fettleibigkeit hervorgerufen wurden. Diese sollten ihn bis ans Ende seiner Tage verfolgen.
Auf der Rückfahrt kamen wir am bekannten „Marlowe Theatre“ vorbei. Christopher Marlowe war Dichter und ein Freund von William Shakespeare. Jener fand jedoch nicht nur Inspirierung in Marlowe, sondern auch in Geoffrey Chaucer, der ‚very important person’ des Tages. Chaucer wurde ca. 1342/43 in London geboren und starb 1400. Er wurde berühmt durch die Verfassung der „Canterbury Tales“, eines der besten und wichtigsten Werke der Englischen Literaturgeschichte. Es ist eine Sammlung von 24 Geschichten über eine Pilgergruppe auf ihrem Weg von Southwark/London nach Canterbury.
Nach der interessanten Boots Tour erwartete uns eine sogenannte Selfie Tour quer durch Canterbury. Die Tour hieß „Selfie Tour“, da wir die Möglichkeit hatten mit den historischen Sehenswürdigkeiten, sowie in der Natur und am See- und Flussufer Selfies zu schießen. Unter anderem führte uns unsere Tour an einem alten Glockenturm vorbei, sowie entlang des sogenannten „Dane Johns Garden“. Um diesen Park in voller Größe zu sehen, wanderten wir auf einen kleinen Berg um die perfekte Aussicht über ganz Canterbury sowie den Garten zu haben. Nebenbei eine perfekte Selfie Kulisse!
Nach kurzem Aufenthalt ging es weiter vorbei am „Canterbury River“ und einem wundervollen Garten mit Blumen und Trauerweiden. Auf dem Weg erklärten uns unsere Lehrer verschiedene Dinge zu den genannten Stationen sowie zu der generellen Geschichte Canterburys.
Unsere Tour endete in der Fußgängerzone der Stadt, wo wir an der alten Kathedrale Camterburys unseren Treffpunkt vereinbarten.
30.09.2018 – Ausflug nach Hastings und Rye
Danach genossen wir eine Weile Freizeit in Canterbury, welche wir nach eigenem Ermessen gestalten konnten. Es gab dort einige Dinge, die wir so noch genauer entdeckten.
Als Angebote standen uns einfaches Bummeln in kleinen Gruppen, Erkunden verschiedener Sehenswürdigkeiten und so auch die Canterbury Cathedral zur Verfügung. Dort konnte man sich am Nachmittag den berühmten „Evensong“ anschauen, anhören und erleben.
In der riesigen und wunderschön einzigartigen Kathedrale war es ein besonderes und tolles Erlebnis, ein solch weit verbreitetes Ereignis live mitzuerleben.
Zuerst wurden wir sehr freundlich privat begrüßt und in einem Teil der Kathedrale unseren Plätzen zugewiesen, von denen wir alles genau mitbekommen haben. Als der Gottesdienst begann, trat zunächst der Chor herein und hinter ihm der Geistliche. Der Chor sang während des ganzen Gottesdienstes immer wieder außergewöhnliche Lieder. Dazwischen wurden Lesungen und Gebete gesprochen – natürlich auf Englisch. Zum Mitlesen und -beten wurden uns drei Bücher und ein Ablaufplan bereitgestellt. Der Ablauf ähnelte dem des deutschen Gottesdienstes.
Jedoch war es auch sehr interessant, neue Dinge über den englischen Gottesdienst zu lernen.
Die verschiedenen Elemente, Lesungen und Gebete brachten uns zum Nachdenken und wir waren insgesamt sehr froh eine Chance wie diese gehabt zu haben und eine Stunde unsere Freizeit nützlich und mit etwas Spannendem genutzt zu haben.
Am vierten Tag unserer Englandfahrt besuchten wir Hastings. Dort besichtigten wir den vor einigen Jahren neu erbauten Pier. Dieser wurde erneuert, da er vermutlich durch Brandstiftung abgebrannt ist. In Hastings sahen wir die Burg, die William the Conqueror nach der Schlacht von Hastings 1066 erbauen ließ. Er gewann den Krieg gegen König Harold. Die Schlacht von Hastings war eines der wichtigsten Ereignisse der Geschichte Englands. In Hastings besichtigten wir das Fishermen`s Museum und das Shipwreck Museum. Im Fishermen`s Museum sahen wir einen Nachbau der Enterprise RX278.
Im Shipwreck Museum gab es mehrere riesige Kanonen und Fossilien aus der Umgebung. Außerdem wurden verschiedene Seemannsknotentechniken gezeigt. Außerdem waren dort viele kleinere Schiffsmodelle ausgestellt. Man konnte Nachbauten der von Hand gefertigten Schiffe, die im Ärmelkanal zerstört wurden, sehen.
Den nächsten Tag verbrachten wir in Rye, einer kleinen Fischerstadt im Südosten Großbritanniens. Zahlreiche Touristen kommen jedes Jahr hierher, zum Teil, um die gut erhaltenen Bauwerke aus dem Mittelalter zu besichtigen. Dort erwartete uns eine spannende Schnitzeljagd, die eine sehr interessante Kriminalgeschichte beinhaltete. Wir wurden mit anspruchsvollen und kniffligen Herausforderungen konfrontiert, die uns nach und nach immer näher zur Lösung des Falles führten. Dabei erkundeten wir die Altstadt von Rye und begegneten verschiedenen Sehenswürdigkeiten, wie zum Beispiel Rye Castle. Leider ist es kaum jemandem gelungen, dieses Rätsel zu lösen. Trotzdem war der Tag in Rye ein einzigartiges Erlebnis, welches wir gerne wiederholt hätten. Der Besuch von Bodiam Castle war leider aus finanziellen Gründen nicht möglich (da unsere Lehrer davon ausgingen, dass der Eintritt kostenlos war 😉 ). Aus diesem Grund fuhren wir zu den Seven Sisters. Das sind riesige, steile Klippen. Dort konnte man eine fantastische Aussicht über den Ärmel-Kanal bestaunen. Außerdem konnte man einen atemberaubenden Sonnenuntergang mitverfolgen, der definitiv ein Highlight dieser Reise war. Zudem war er auch ein tolles Motiv für zahlreiche unvergessliche Fotos. Mit diesem schönen Erlebnis endete schließlich der Tag in Rye.
Thomas Becket war der Lordkanzler von England und von 1162 bis 1170 Erzbischof von Canterbury. Er war besonders für seine Hilfsbereitschaft gegenüber Pilgern bekannt. Aufgrund seiner kritischen Haltung gegen kirchliche Benachteiligungen und seines Rücktrittes als Kanzler, fiel er in Ungnade des englischen Königs. Infolgedessen wurde er in der Kathedrale Canterburys von vier Rittern des Königs kaltblütig ermordet. Heute ist er Heiliger der anglikanischen Kirche.
01.10.2018 – letzter Tag in England, Aufbruch in die Heimat
Der Tag der Abreise war gekommen und deshalb mussten wir uns morgens schweren Herzens von unseren Gastfamilien verabschieden- natürlich mit dem Versprechen, uns bald wieder bei ihnen zu melden…
Dann wurden wir von unseren Gastfamilien zu einem Treffpunkt gebracht, wo wir unser Gepäck in den Bus einluden. Von diesem Treffpunkt aus begannen wir unsere Wanderung zu „Beachy Head“, den bekannten Klippen Eastbournes.
Auf dem Weg dorthin erfuhren wir noch etwas über William Cavendish, den VII. Duke of Devonshire: Er sorgte damals in Eastbourne für ein sauberes Stadtbild, vor allem in Parks und auf Plätzen, und setzte sich dafür ein, dass die Häuser entlang der Promenade nicht als Geschäfte genutzt wurden, was auch bis heute noch eingehalten wird. Zur Erinnerung an ihn gibt es heute noch eine Statue von ihm in Eastbourne, die wir bei unserer Abfahrt sogar sahen.
Dann setzten wir unseren Weg fort und obwohl die meisten wegen der Kälte anfangs eher abgeneigt waren, lohnte sich der anstrengende und weite Weg, denn nachdem wir einen steilen Hang hochgewandert waren, konnten wir einen atemberaubenden Ausblick über das weite Meer und ganz Eastbourne bewundern.
Von unserem ersten Aussichtspunkt aus sah man natürlich viel Meer, aber auch einen Leuchtturm, der aus dem Meer ragte, den manche von uns auch schon von Fotos kannten.
Am Ziel angekommen machten wir erst mal eine Pause, in der wir Zeit für ein Picknick und viele Erinnerungsfotos vor der wunderschönen Landschaft hatten.
Nachdem wir die Aussicht genossen hatten, wanderten wir die steile Strecke wieder herunter. In der Innenstadt Eastbournes angekommen, hatten wir ein paar Stunden Freizeit, bevor wir die Rückreise nach Deutschland antraten. Die Zeit haben wir natürlich unterschiedlich genutzt: Die einen erkundeten die Stadt noch einmal auf eigene Faust, die anderen gingen shoppen, besorgten ein paar Souvenirs für ihre Familien oder kauften noch Proviant für die lange Rückreise – alle genossen ihre letzte Zeit in England.
Als krönenden Abschluss der Fahrt versammelten wir uns noch am Strand und genossen dort den Sonnenuntergang. Es war wunderschön, zu sehen, wie die Sonne langsam hinter dem Pier verschwand.
Dann war es schließlich soweit: Wir trafen uns mit allen an unserem Treffpunkt und stiegen, traurig, dass die Zeit in England wieder vorbei war, aber auch mit ein wenig Vorfreude auf zu Hause, in den Bus ein. Gegen 17:30 ging es wieder in Richtung Deutschland. Ziemlich genau um Mitternacht verließen wir die Fähre und früh morgens kamen wir endlich in Simmern an, wo unsere Familien uns schon erwarteten.
Für uns war die ganze Studienfahrt sehr eindrucksvoll und wir würden jedem Schüler unserer Schule empfehlen bei einer solch originellen Fahrt teilzunehmen und diese Chance zu ergreifen – es lohnt sich! Wir profitieren von einer Verbesserung der Sprache, neuem Wissen und die Erinnerungen werden uns sicherlich noch unser Leben lang begleiten.