26 Jul 2022

Bericht über die Abschlussfeier „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ innerhalb der Projektwoche

Das Thema „Judentum“ und damit auch verbunden das jüdische Leben in Deutschland ist ein Thema, das in der Fachschaft Religion-Ethik seit jeher einen besonderen Stellenwert besitzt. Vielfalt fördern und Wissen über Religionen und Kulturen vermitteln, um somit Brücken zu bauen und Antisemitismus vorzubeugen, ist eine zentrale Aufgabe der Institution Schule.

Und so wurde das Jubiläum „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ aufgegriffen und zog sich wie ein roter Faden durch das Schuljahr 2021/2022 am HJG.

Immer wieder gab es besondere Veranstaltungen, die das Judentum, die Wichtigkeit unserer Vergangenheitsbewältigung, aber auch einen Blick nach vorne und damit einen neuen veränderten Umgang mit unseren jüdischen Mitmenschen zum Thema hatten. Den feierlichen Abschluss dieser Veranstaltungsreihe gestalteten innerhalb der Projektwoche zwei SchülerInnengruppen, geleitet von Barbara Albers und Kerstin Sonnet-Reischl.

Ein bunt gefächertes Programm erwartete die geladenen Gäste, unter ihnen: der Autor Reiner Engelmann und Carolin Manns von der Synagoge Laufersweiler, die mit einer Lesung und einer Ausstellungsbegleitung innerhalb des Schuljahres mit dazu beigetragen hatten, Antisemitismus zu benennen und aufzuarbeiten.

Zudem gehörten zu den Gästen Rita Lanius-Heck als Stellvertreterin des Landrates und Herr Scherer als Stellvertreter des Ortsbürgermeisters.

Musikalische Beiträge unterstützten den feierlichen Rahmen auf besondere Weise. Vor der Pause setzten diese eindrücklichen Akzente zwei Schüler des HJGs: Jupin Asefi (11) auf dem Akkordeon und Julian Liesenfeld (9a) am Klavier.

Nach der Pause begeisterte die Gesangsgruppe „Feinabstimmung“ von der Kreismusikschule unter der Leitung von Pasja Herfurth mit mehreren jüdischen Liedern in jiddischer oder hebräischer Sprache die anwesenden Personen. Die Gesangsgruppe „Feinabstimmung“ konnte u.a. deswegen für diesen Abend gewonnen werden, weil Kerstin Sonnet-Reischl zu den Sängerinnen dieser Gruppe zählt.

 

Schulleiterin Elke Gresch leitete mit einer Begrüßung inhaltlich in den Abend ein. Sie betonte und bestärkte die Wichtigkeit des Themas und würdigte die Initiatorinnen dieses Abends.

Kerstin Sonnet-Reischl stellte in ihrer einleitenden Rede fest, dass trotz stattfindender Erinnerungskultur und Aufarbeitungsarbeit in Gesellschaft und Schule Antisemitismus noch lange nicht überwunden ist. Beispielhaft machte sie deutlich, wie jüdische Mitmenschen auch heute noch lieber unerkannt bleiben, ihre Kippa unter einer Base-Cap verstecken oder eine Davidsternkette tragen, die man schnell zu kleinen aneinandergereihten Schmetterlingen auseinanderziehen kann.

Barbara Albers unternahm unterstützt von einer Power-Point-Präsentation noch einmal eine kleine Reise durch die verschiedenen Veranstaltungen dieses Schuljahres.

Hier nur eine kleine Auswahl:

Alle 5. Klassen besuchten die Synagoge Laufersweiler, die 9. und 10. Klassen konnten an einem Online-Treffen mit der Zeitzeugin Henriette Kretz teilnehmen und die Jahrgangsstufe 12 hatten Besuch von zwei jüdischen jungen Menschen Chana und Konstantin, die über das Projekt „Meet a Jew“ bewusst das Gespräch mit jungen Menschen suchen, um eine veränderte Zukunft und ein offenes und interessiertes Miteinander zu gestalten und zu prägen.

Die SchülerInnen der beiden Projekte gaben dabei jeweils einen Einblick in ihre Eindrücke und Erfahrungen, die sie durch die verschiedenen Veranstaltungen gewonnen haben. Innerhalb der Projektwoche hatten sie unter der Führung von Redakteur und Filmemacher Andreas Berg die neue Synagoge in Mainz besucht.

Deutlich wurde dabei, dass gerade auch der direkte Kontakt sehr viel Spuren hinterlassen hat. Sei es der Besuch der Synagoge in Mainz, sei es das Online-Gespräch mit der Zeitzeugin Henriette Kretz oder die Begegnung mit der jüdischen Studentin Chana oder dem jüdischen Doktoranten Konstantin. Die direkte Begegnung berührt und so werden wir die Zukunft verändern können.

Das wurde alle Anwesenden sehr deutlich vor Augen geführt.

Neben vieler Höhepunkte des Abends ist vor allem das große Buffet voller typisch israelischer Speisen hervorzuheben. Die Schülerinnen und Schüler der beiden Projektwochen-Gruppen hatten diese Vielfalt am Vormittag selber gekocht und zubereitet – Kichererbsen, Aubergine und eine ganze Menge weiteres Gemüse sorgten für zahlreiches Lob an die vegetarische und dadurch auch koschere Küche.

Insgesamt ist es eine sehr gelungene und nachhaltige Reihe und ein sehr beeindruckender, festlicher Abschluss gewesen.