Besuch der Deutschen Staatsphilharmonie RLP am HJG
Am 19.11.2021 bekamen wir am HJG Besuch von drei Orchestermusikern der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz aus Ludwigshafen. Sie stellten uns Schüler/-innen der Jahrgangsstufe 6 die Instrumente Harfe, Trompete und Querflöte vor, erklärten, wie ihr Instrument entstand, sich entwickelte und wie sie zu dem Beruf des Orchestermusikers kamen.
Als erstes der drei Instrumente wurde uns von dem Orchestermusiker Jochen Keller die Trompete als Stellvertreter für die Blechblasinstrumente vorgestellt. Zu den ersten Trompeten gehört laut Aussagen von Herrn Keller die Knochenflöte, die schon zur Steinzeit gebaut wurde und sich später im Mittelalter zu dem Signal-/ Jagdhorn weiterentwickelte. Bei dem Signal-/ Jagdhorn entsteht der Ton, ebenso wie bei der heutigen Trompete, durch das Schwingen der Lippen. Durch verschiedene Tonfolgen konnten damals über weitere Strecken Botschaften versendet werden, wie bei einer Geheimsprache. Sehr interessant war auch, dass man aus bestimmten Schneckenhäusern ebenfalls Trompetentöne erzeugen kann. Durch das Pusten ins Schneckenhaus wird die Luft durch eine Art Tunnel, der immer größer wird, aus dem Schneckenhaus wieder herausgeführt und der Ton entsteht. Mit der heutigen Trompete kann die Luft sogar durch sieben verschiedene Wege zum Klingen gebracht werden und der Ton kann zusätzlich durch verschiedene Dämpfer im Klang verändert werden.
Als zweites stellte uns die Flötistin Hanna Mangold eines der ältesten Instrumente vor – die Querflöte oder auch Traversflöte. Sie erläuterte uns, dass die erste Flöte schon in der Steinzeit entstand, als die Menschen aus hohlen Vogelknochen die ersten Flöten bauten, indem sie (meist drei) Löcher in die Knochen bohrten. In Asien haben die Menschen später Flöten aus Bambusrohren gebastelt.
Im Laufe der Zeit stellte sich heraus, dass die Möglichkeiten bei Knochen- oder Bambusflöten sehr eingeschränkt sind und es entwickelten sich die ersten größeren (Quer-) Flöten aus Holz. Das ist auch der Grund, warum die Querflöte, obwohl sie heute aus Metall gebaut wird, zu den Holzblasinstrumenten zählt. Durch die heutige Bauweise ergibt sich ein schönerer Klang und es können viel mehr Töne gespielt werden. Im Gegensatz zu der Trompete entsteht der Ton bei der Querflöte nicht durch die Schwingung der Lippen, man erzeugt ihn genau wie bei einer Glasflasche und bläst die gegenüberliegende Kante des Mundlochs an. Dadurch wird der Luftstrahl geteilt und es entsteht eine schwingende Luftsäule im Instrument. Die Querflöte ist sehr vielseitig in verschiedenen Musikrichtungen einsetzbar. Neben der Klassik findet man sie beispielsweise auch im Jazz und der Pop-Rockmusik. Was uns am meisten überraschte, war, dass es auch Künstler gibt, die die Querflöte zum Fluteboxen benutzen, eine Art Beatboxen mit der Querflöte.
Das letzte der drei vorgestellten Instrumente war die Harfe. Die Harfenistin Frauke Adomeit erklärte uns, dass das beeindruckende Instrument zu den ältesten Instrumenten der Menschheit zählt. Sie ist wahrscheinlich vor ungefähr 4.000 Jahren aus einem Jagdbogen entstanden, denn wenn man an der Sehne eines Bogens zupft, wird die Sehne in Schwingungen gebracht und es entsteht ein Ton.
Heute besteht die Konzertharfe aus 47 Saiten, die alle vor dem Spielen gestimmt werden müssen, und zählt aufgrund der Tonerzeugung zu den Zupfinstrumenten. Man spielt sie mit acht Fingern, ohne die kleinen Finger, da diese zu kurz sind. Außerdem werden auch noch die Füße zum Spielen benutzt, denn um noch mehr Töne erzeugen zu können, besitzt die Harfe Pedale, mit denen die Saiten ge- und entspannt werden können, was beim Zuschauen besonders beeindruckend ist. Mit ihren rund 40 Kilogramm ist die Harfe so schwer, dass man zum Transport auf eine Art Sackkarren zurückgreifen muss.
Zum Abschluss des Besuchs gab es ein kleines Konzert, bei dem Harfe und Querflöte gemeinsam musizierten. Wir Schüler/-innen waren sehr beeindruckt und applaudierten laut.
Der Fachbereich Musik möchte sich herzlich für die tolle Chance dieser Kooperation bei der Deutschen Staatsphilharmonie RLP und stellvertretend bei Jochen Keller bedanken, der uns dieses Projekt ans Herz gelegt hat und uns bei der Umsetzung tatkräftig unterstützt! Wir freuen uns, denn die Kooperation mit der Deutschen Staatsphilharmonie RLP wird weiter fortgesetzt. Unter anderem ist ein digitaler Besuch einer Orchesterprobe in der Jahrgangsstufe 6 sowie der weitere Besuch eines kleinen Ensembles hier am HJG für die Jahrgangsstufe 11 geplant.