Vom Klassenzimmer zum Kriegsschauplatz: Klassenstufe 10 entdeckt Verduns bewegende Vergangenheit
Am 29.09.2023 begab sich die Jahrgangsstufe 10 des HJGs auf eine sehr lehrreiche Exkursion nach Verdun, Frankreich. Ziel war es, den Schülern nicht nur theoretische Einblicke in den Ersten Weltkrieg zu vermitteln, sondern sie unmittelbar mit den historischen Schauplätzen und deren Bedeutung zu konfrontieren.
Die Anreise erfolgte mit zwei Bussen, wobei ein Zwischenstopp in Luxemburg den Schülern nicht nur eine kurze Pause ermöglichte, sondern auch die Gelegenheit bot, sich mit Snacks zu versorgen und Energie für einen anstehenden Tag voller geschichtlicher Entdeckungen zu tanken.
In Verdun angekommen, erwarteten die Schüler vier Stationen:
Die Ausstellung im Memorial-Museum war weit mehr als eine bloße Ansammlung von Artefakten. Hier erhielten die Schüler nicht nur Informationen über den Ersten Weltkrieg, sondern konnten auch authentische Kriegsrelikte, darunter Uniformen und persönliche Gegenstände, besichtigen. Begleitet wurde die Führung (der Klasse 10e) von Herrn Hauernherm und Herrn Heidt.
- Das Dorf Fleury:
Hier vertiefte Herr Heidt nicht nur die Geschichte des ehemals blühenden Dorfes Fleury, sondern beleuchtete auch die politischen und sozialen Hintergründe, die zu den Zerstörungen führten. Die Station diente nicht nur als Geschichtslektion, sondern als emotionaler Impuls, um die Auswirkungen des Krieges auf die Zivilbevölkerung nachvollziehbar zu machen.
- Die Festung Fort Douaumont:
Die Besichtigung der Festung gewährte den Schülern Einblicke in die militärischen Strukturen und Herausforderungen des Ersten Weltkriegs. Historische Strategien und Taktiken wurden erörtert, um ein umfassendes Verständnis für die damaligen Umstände zu vermitteln.
- Das Beinhaus mit den Kriegsgräbern:
Die emotionale Intensität erreichte ihren Höhepunkt im Beinhaus, wo die Schüler mit der Realität der Kriegsopfer konfrontiert wurden. Über 130.000 gefallene Soldaten fanden hier ihre letzte Ruhe. Die Station bot Raum für persönliche Reflexion und Diskussionen über die Bedeutung von Gedenkstätten.
Die Meinungen der Schüler zum Ausflug waren vielschichtig. Persönlich empfand ich die Erfahrung als äußerst lehrreich und bewegend. Die direkte Konfrontation mit den historischen Stätten ermöglichte ein tieferes Verständnis für die menschlichen Tragödien des Krieges. Ein Mitschüler äußerte, dass die Exkursion einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen hat und sein Geschichtsbewusstsein nachhaltig beeinflusst hat.
Mein Blick auf den Verdun-Ausflug
Am 29.09.2023 machten wir uns als Klassenstufe 10 des HJGs auf den Weg nach Verdun, und ich, mittendrin, hatte nicht die geringste Ahnung, was mich erwarten würde. Herr Heidt, unser Geschichtslehrer, hatte uns im Vorfeld erzählt, dass es ein besonderer Ausflug werden würde. Das Einzige, was ich im Vorhinein wusste, war, dass ich die Bilder für die Schulwebsite machen sollte.
Die Reise begann mit zwei Bussen und einem Stopp in Luxemburg. Wir tankten nicht nur die Busse auf, sondern auch unsere Energiereserven mit Snacks und Getränken. Nach einer kurzen Unterhaltung und dem morgendlichen Kaffee setzten wir die Fahrt fort, und die Aufregung in der Luft war spürbar. Ich dachte, es sei nur ein weiterer Schulausflug – weit gefehlt.
In Verdun angekommen, öffneten sich Tore zu einer anderen Zeit. Das Memorial-Museum war unser erster Halt. Uniformen, Waffen, Briefe – plötzlich waren es nicht mehr nur Zahlen und Fakten im Geschichtsbuch, sondern echte Relikte, die eine Geschichte erzählten. Dort hatten wir die Möglichkeit, uns selbstständig umzuschauen und eindrücke zu gewinnen. Allein diese Station war schon sehr interessant, da man die Artefakte vor sich hatte, was einen in die Zeit des Ersten Weltkriegs versetzte.
Das Dorf Fleury war der nächste Stopp. Die Ruinen erzählten stumm von der Vergangenheit, und Herr Heidt gab der Geschichte eine persönliche Note. Ich konnte mir vorstellen, wie das Dorf einst belebt war und wie der Krieg alles veränderte. Die Geschichten von damals wurden plötzlich lebendig.
Die Festung Fort Douaumont war der Höhepunkt – ein Labyrinth aus Gängen, geprägt von der harten Realität des Krieges. Herr Heidt und Herr Hauernherm lieferten Informationen, die nicht in Büchern standen. Ich fühlte mich, als wäre ich selbst ein Soldat, der durch die düsteren Gänge schlich.
Das Beinhaus mit den Kriegsgräbern war der emotionale Abschluss. Über 130.000 Gräber, jedes ein Schicksal. Herr Heidt und Herr Hauernherm begleiteten uns, Hauis entspannte Art gab dem Ort trotz der Schwere eine gewisse Leichtigkeit. Zudem waren noch weitere Lehrerinnen und Lehrer unserer Schule dabei, unter anderem unser Französisch- und Geschichtsexperte Herr Hintze. Ich fühlte Trauer und Respekt – eine Mischung aus Emotionen, die schwer in Worte zu fassen ist.
Die Rückfahrt war ruhig, die Gedanken jedoch laut. Ich konnte nicht anders, als über das Erlebte nachzudenken, als ich schon anfing, die gemachten Bilder auszuwerten und zu bearbeiten. Der Ausflug hatte mehr hinterlassen als nur Bilder im Kopf oder auf der Kamera – er hatte mein Geschichtsbewusstsein verändert. Nicht länger waren die Ereignisse des Ersten Weltkriegs abstrakte Fakten. Sie waren Geschichten von Menschen, die einst hier lebten.
Der 29.09.2023 war nicht nur ein Tag in Verdun. Es war eine Reise durch die Zeit, die mir zeigte, dass Geschichte nicht nur im Buch existiert, sondern überall um uns herum. Ein Ausflug, der nicht nur mein Wissen erweitert, sondern auch meine Perspektive verändert hat. Verdun wird für mich immer mehr sein als nur ein Ort auf der Landkarte – es ist ein Stück gelebte Geschichte, das ich nun selbst erlebt habe.
Alles in allem:
Verdun öffnete uns die Tore zu einer Zeit, die oft vergessen wird. So möge dieser Einblick euch inspirieren, eure eigenen Geschichtsreisen anzutreten – denn in jedem Ort steckt ein unerzähltes Kapitel, das darauf wartet, entdeckt zu werden.