Das Vorlesen ist mehr als nur ein mechanischer Prozess, es ist ein Kulturgut, eine Kunst. Wer schon mal einen Text von einer Computerstimme vorgelesen bekommen hat – und sei sie noch so gut – wird einen gravierenden Unterschied zu einem echten Vortrag wahrgenommen haben. Die Kunst, einen Text nicht nur fehlerfrei zu lesen, sondern ihn mit Tempo, Lautstärke und Betonung zum Leben zu erwecken und mit unterschiedlichen Stimmen Figuren einen Charakter zu verleihen und ihre Emotionen auf ein Lesepublikum zu übertragen, haben die Schülerinnen und Schüler der sechsten Klassen am HJG im Deutschunterricht geübt.

In allen Klassen fanden Wettbewerbe statt, aus denen sechs Klassensiegerinnen und Klassensieger hervorgingen, die miteinander um die beste Präsentation lasen: Marie Knebel (6a), Klara Pohlmann (6b), Oskar Görgen (6c), Maya Hellmann (6d), Jolina Konrad (6e) und Marie Jörg (6f).

Die sechs Lesesieger bereiteten zunächst eine Textstelle aus einem selbst gewählten Roman vor und präsentierten diesen der Jury, um in der Lesetechnik, Interpretation und Textstellenauswahl zu überzeugen. Dieses Jahr dominierten Werke aus dem Bereich Fantasy und spannende, wie auch lustige Textstellen wurden präsentiert.

In einer zweiten Runde folgte die Königsdisziplin: Das Lesen eines unbekannten Textes. Betonungen richtig zu setzen, Fremdworte richtig auszusprechen und dem Text Lebendigkeit zu verleihen sind keine leichten Aufgaben, die den Schülerinnen und Schülern jedoch spielend gelangen. Entsprechend schwer gestaltete sich die Auswahl der Schulsiegerin, aber nach langen Beratungen entschied die Jury – bestehend aus Lehrkräften und Elternvertretern – eine eindeutige Siegerin: Klara Pohlmann überzeugte mit dem humorvollen Wahltext aus „Mein Sommer mit Opa“ und glänzte auch beim Fremdtext, sodass wir Klara herzlich zum Schulsieg gratulieren!

Für sie geht es nun weiter in den Kreisentscheid, in dem sie sich gegen Schulsieger aus dem Rhein-Hunsrück Kreis behaupten muss und drücken ihr für diese spannende Aufgabe die Daumen!