06 Feb 2023

Visages d’une amitié – Gesichter einer Freundschaft

Das Herzog-Johann-Gymnasium Simmern hat in Kooperation mit dem Hunsrückmuseum im Neuen Schloss eine Ausstellung zu Ehren des deutsch-französischen Jubiläums initiiert.

In dieser Ausstellung erzählen von Schülerinnen und Kollegium angefertigte Portraits über die Liebe und Freundschaft diesseits und jenseits des Rheins. Die Werke sind noch bis Ende Februar im Foyer des Neuen Schlosses zu besichtigen.

Geboren wurde die Idee bei einem persönlichen Gespräch Kristina Müller-Bongard, Leiterin des Hunsrück-Museums, und Kerstin Sonnet-Reischl, Oberstudienrätin am HJG, über die besondere Bedeutung und die daraus resultierende Notwendigkeit des deutsch-französischen Dialogs.

Anlässlich des 60. Jahrestages der Unterzeichnung des Élysée-Vertrags am 23.01.1963 durch Konrad Adenauer und Charles de Gaulles entstanden. Heute, so viele Jahre später, sind Frankreich und Deutschland der Motor Europas. Eine Freundschaft, ein Engagement, eine Idee, die zur aktuellen Situation nie wichtiger war. Die Idee Adenauers und De Gaulles war so einfach wie genial: Menschen, die sich im Privaten kennenlernen, gemeinsam feiern, essen, leben, sich austauschen können und sich niemals mehr in Schützengräben als Feinde gegenüberstehen.

Eine Lektion, aktueller denn je. Darum: Lasst uns diese Idee feiern, mit Würde begehen und dieser Freundschaft ein Gesicht geben. Diese Idee sollte nach Meinung von Sonnet-Reischl und Müller-Bongard eine besondere Würdigung bekommen, indem man dieser Freundschaft ein Fest widmet und somit an diesem Jahrestag mit Leben gefüllt wird. In Kathrin Schummer, Lehrerin für Bildende Kunst am HJG, haben die Beiden dann eine Mitstreiterin gefunden und anschließend gemeinsam die Ausstellung und den feierlichen Abend in die Tat umgesetzt.

Ein herzliches Dankeschön an all diejenigen, die ihre Geschichten teilten und natürlich an die Schülerinnen und Lehrer, die diesen durch ihre Zeichnungen ein Gesicht gegeben haben.

Die Vision so vieler Staatsmänner hat ein Gesicht bekommen in jedem und jeder einzelnen, die in der persönlichen Begegnung beim Miteinanderleben und Miteinanderfeiern jeden Schützengraben obsolet gemacht haben. Das Glück, die Freude dieser Freundschaft ist den portraitierten Menschen ins Gesicht geschrieben – stellvertretend für die vielen, die aus einem Stück Paper Leben erweckt haben und es immer noch tun.

Musikalisch wurde der Abend eingeleitet durch eine Musette auf seinem Akkordeon von Jupin Asefi und Pasja Herfurth und Martina Brass boten den Chanson „Göttingen“ dar. Den Festvortrag hielt Professor Ulrich Pfeil von der Universität Metz, der über den 1932 in Simmern geborenen Hansgerd Schulte referierte, welcher für Pfeil stellvertretend für gelebte deutsch-französische Freundschaft stand. Wichtige Lebensstationen Schultes, der 2019 in Paris starb, waren Rahmen für Pfeils eindrückliche und kurzweilige Festrede. Bereits lange bevor der Élysée-Vertrag unterzeichnet wurde, habe Schulte diese Inhalte gelebt. An die Rede schloss sich ein Konzert mit der Gesangsklasse der Kreismusikschule Simmern unter der Leitung von Pasja Herfurth an.

An diesem Abend gab es im Sinne dieser Idee viele bereichernde Begegnungen und gute Gespräche, die über den Abend hinaus wirken.